Ein Blick auf die Entwicklungen nur der letzten Wochen ist ernüchternd bis erschreckend: 80 Mitarbeiter Kennametal Neunkirchen, 600 Mitarbeiter Gusswerke Saarbrücken, 1400 Mitarbeiter Ford Werke Saarlouis, Dillinger Hütte mit Kurzarbeit ab Januar 2020 – Entlassungen und Kurzarbeit prägen das Bild des saarländischen Wirtschaftsstandorts.
„Man liest viel vom notwendigen Strukturwandel bei Vertretern der Landesregierung, doch eine echte Leitinvestition sucht man auch nach Jahren vergeblich. Die hochgepriesenen neuen Stellen decken zahlenmäßig noch nicht einmal einen Bruchteil der bislang schon weggefallenen Arbeitsplätze ab. Dafür könnte man zynisch feststellen, dass die saarländische Industrie aktuell dabei ist die neue politische Maxime der CO2-Reduktion geradezu optimal zu erfüllen: wo nicht produziert wird, fällt auch kein CO2 an. Doch als Linkspartei stellen wir uns halt tatsächlich die Frage, was eigentlich aus den Arbeitern und ihren Familien werden soll?“, so der Kreisvorsitzende Neumann.
„Dem saarländischen Wirtschaftsstandort geht es nicht gut und gerade auch unseren Saarlouiser Kreis trifft es spürbar hart. Die ganzen politischen Debatten der letzten Monate und Jahre sind Schall und Rauch, wenn am Ende nichts dabei raus kommt als medienwirksame Auftritte und Diskussionen im Plenarsaal. Es gilt jetzt Arbeitsplätze zu sichern. Wenn es sich vielleicht auch noch nicht in allen politischen Gremien herumgesprochen hat: Umweltschutz und viele andere -dabei sicherlich wichtige- Themen muss man sich erst mal leisten können. Und das setzt zwingend sichere Arbeitsplätze und gute Einkommen voraus. Im Moment kann man den Eindruck haben, dass sich die Politik um die Inneneinrichtung des Dachgeschosses kümmert, während unten das Fundament wegsackt.“